Erziehung und Kontrolle - Über das totalitäre Erbe in der Pädagogik im ‚Jahrhundert des Kindes’

von: Ehrenhard Skiera

Verlag Julius Klinkhardt, 2018

ISBN: 9783781556843 , 242 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 14,90 EUR

Mehr zum Inhalt

Erziehung und Kontrolle - Über das totalitäre Erbe in der Pädagogik im ‚Jahrhundert des Kindes’


 

Ehrenhard Skiera: Erziehung und Kontrolle

1

Titelei

4

Impressum

5

Inhaltsverzeichnis

8

1 Einleitung: Zur Funktion „absoluten Wissens“ in Politik und Pädagogik

14

2 Existentielle Verlusterfahrungen und Visionen der Rettung. Zum sozio-psychologischen Hintergrund pädagogischer, lebensreformerischer und politischer Sinnkonstruktionen

26

Entfremdung

26

Rettende Visionen

27

Evolutionismus als Ferment und Grundlage neuer Heilslehren

28

Neue Heilslehren

29

Exkurs: Liberalismus im Gegenwind radikaler und fundamentalistischer Strömungen

31

Kampf der rettenden Ideen

33

Neue Gesellschaft, Neuer Mensch und die Aufgabe der Erziehung

34

Erziehung und Kontrolle

36

Fragen und leitende Gesichtspunkte der Studie

36

Gang der Darstellung

38

3 Über den besonderen Reiz und die Folgen einer maximal optimierten Kontrolle in der Erziehung – historische und systematische Perspektiven

40

Erziehung zwischen Anpassungsforderung und Widerstand

40

Strukturmomente der Erziehung und ihr historischer Entstehungsort

40

Exkurs I: Nachdenken über Erziehung – die platonische Akademie und die Impulse des Christentums

42

Exkurs II: Johann Amos Comenius – der erste Systematiker einer universellen Pädagogik auf christlicher Grundlage

44

Kontingenz in der Erziehung

46

Der „panoptische“, totalitäre Kontrollraum als heilende Vision

47

Zur Attraktivität totalitärer Ansätze in der Erziehungstheorie und -praxis

48

4 Zur Konstruktion des Grandiosen Erkenntnissubjektes – historisch-systematische und pädagogische Aspekte

50

Pico della Mirandola – Mitschöpfer des leibfernen Erkenntnissubjektes (1486)

50

Werte und Werteerziehung im Horizont absoluten Wissens

54

Über die Schwierigkeit der Entdeckung totalitärer Ideologeme in neueren Erziehungstheorien

56

Über die Aufteilung der Lebenswelt in das „Jenseits“ und das „Diesseits“ – weitere historische Spuren

57

Das „Grandiose Erkenntnissubjekt“ – über seine Geburt und seine Metamorphosen

58

Pädagogische Aspekte der letzten Vereinigung und Überwindung der Gegensätze und der Vernichtung der Kontingenzen

68

Transzendentale Surrogate Gottes und des Absoluten

69

Über die (verborgene) Mächtigkeit des „Grandiosen Erkenntnissubjektes“ und seinen pädagogischen Nutzen

70

Über martialische Implikationen des „Grandiosen Erkenntnissubjektes“

71

5 „Das Jahrhundert des Kindes“ (Ellen Key) – Ideologeme, Reformmotive, Impulse

74

Zur Wirkungsgeschichte eines pädagogischen Bestsellers

74

Theoretische Grundzüge: Eugenik, natürliche Erziehung, eugenisch motivierter Suizid und neue „Ethik“

75

Evolution und der Mensch der Zukunft

77

Gesellschaftskritik, Erziehung und Reformpädagogik

78

Schulkritik, der Neue Mensch und die Erziehung als Evolutionshilfe

80

Gegenstimmen und theoretische Probleme

83

Fazit: Zusammenfassung und Ausblick

85

6 Geisteswissenschaftliche Pädagogik und Reformpädagogik: Standpunkte, Konfliktzonen, Widersprüche in einem transzendental-normativ besetzten Handlungsfeld

88

Erziehung als religiös bestimmte Arbeit am Heil des Menschen

88

Relativistische Gegenbewegungen der Kultur- respektive Geisteswissenschaftlichen Pädagogik und deren konträre Implikationen

88

Über die Stellung der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik zur „Pädagogischen Bewegung“

91

Wilhelm Flitners Dreiphasenkonstruktion der „Pädagogischen Bewegung“

92

Über die „geisteswissenschaftliche“ Rezeption der Reformpädagogik nach dem Zweiten Weltkrieg und deren epistemische Folgen

94

Über den politisch-pädagogischen Sinn und die Problematik geschichtsphilosophischer Phasenkonstruktionen in der Pädagogik

97

Zur disziplinpolitischen Bedeutung des geschichtsphilosophischen Deutungsanspruchs der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik

98

Über zeitentrückte pädagogische Werte – im Anschluss an Theodor Litt

99

Über martialische Implikationen der idealistischen Bildungsformel „Maximale Bindung gleich maximale Freiheit“ und ihr klösterliches Vorbild

101

Reformpädagogik und Geisteswissenschaftliche Pädagogik im Gespräch

104

Wolfgang Klafki (1927-2016) und seine „Kategoriale Bildung“als transzendental emanzipiertes Kind der idealistischen Heilsformel Litt’scher Prägung – und deren Probleme

107

Bildung und gesellschaftlicher Wandel. Von der idealistischen Bildungsformel zum pragmatischen Appell moderierenden Handelns – Auf dem Weg zu einem neuen Lehrerbild

110

Zur Resistenz idealistischer Heilsformeln gegenüber geschichtlicher Erfahrung

112

Absolutheitsglaube und politischer Totalitarismus – Zum Verhältnis der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik zum Nationalsozialismus

114

Zur Ambivalenz idealistischer Heils- und Erziehungsformeln

117

Exkurs: Zur Attraktivität sozialer „Wärmekreise“ (Göran Rosenberg), ihre gesamtgesellschaftliche Relevanz und Brüchigkeit

119

Der Idealist im Spannungsfeld zwischen hohem Anspruch und den Bedingungen der niederen Wirklichkeit

122

Auf der Suche nach dem „richtigen“ Weg der Erziehung in geisteswissenschaftlicher Sicht

124

Über den „richtigen“ Weg der Erziehung in der Reformpädagogik

127

7 Maria Montessori (1870–1952): Erziehung als Einspurung in das kosmisch-göttliche Entwicklungsgesetz

130

Systematischer Zusammenhang der wichtigsten Grundbegriffe

130

„Normalisierung“ des Menschen als Grundstein einer humanen Gesellschaft

131

Die „horme“ als universale Entwicklungskraft

131

Der Preis der Harmonie

132

Exkurs ins Zentrum: Zur Struktur des Montessorianischen Denkens

132

Wie aber mit Widerständen, das heißt schädigenden Deviationsfolgen umgehen? Über Montessoris kategorischen Imperativ des Gehorsams

134

Das widerständige Kind

137

Zum Einfluss totalitär-deterministischen Denkens auf die pädagogischen Begriffe

138

Über den brüchigen Zusammenhang von transzendental-normativer Vorschrift und praktischem Handeln

138

Über die ideologische Indienstnahme Montessoris und ihr missionarisches Selbstverständnis

141

Der Nukleus der Erziehungslehre: das „gehorsame“ ist das „befreite“ ist das „gute“ Kind

144

8 Rudolf Steiner (1861–1925): Erziehung im Lichte der „Vergeistigung“ des Menschen – Zusammenhänge in anthroposophischer Sicht. Eurythmie, die „schöpferische“ Kraft des Wortes und das „Rätsel der Sexualität“

146

Vorbemerkungen zur folgenden Darstellung

146

Die Anthroposophie – eine Variante esoterisch-holistischen Denkens

146

Der Mensch und sein Eingebundensein in das kosmische Entwicklungsgeschehen

148

Eurythmie als Werkzeug des Geistes und der Erziehung

150

Das Wort als Werkzeug des Geistes und seine Bedeutung für die „Vorbereitung“ der Geschlechtsreife

152

Über die Arbeitweise des Kehlkopfes

156

Über den Zusammenhang von Wort, Selbstzeugung, Fremdzeugung, Überwindung der Geschlechtlichkeit und die Höherentwicklung des Menschen

157

Ansätze zu einer „geistwissenschaftlichen“ Physiologie und die Bedeutung der menschlichen Stimme

159

Sprache, Gedankenwirkungen, geistige Zeugungsfähigkeit und das „Rätsel der Sexualität“

161

Exkurs I: Kehle und Kehlkopf in der Anthroposophie heute

163

Eine kritische Zwischenbilanz – Fragen und Kontroversen

166

Exkurs II – ins Zentrum: Zur Dialektik des Steiner’schen Denkens, seine geistesgeschichtlichen Wurzeln und die Aufgaben des „wahren Sehers“

168

Zur Struktur und zum Inhalt des Steiner’schen Weltbildes

173

Epistemologische und handlungstheoretische Prämissen – über die absolute Entgrenzung des Erkennens und Handelns

174

Epistemologische Allmacht und deren Wurzeln

176

Über das epistemologische Größenselbst der Anthroposophie

178

Spiritueller, kein politischer Faschismus

180

Zum Facettenreichtum des Steiner’schen Werkes

183

Über den Umgang mit Kritik in einem heterogenen,transzendental-normativ besetzten Diskursraum

184

Von der totalitären zur anarchistischen Epistemologie – und zurück

187

9 Pavel Petrovi? Blonskij (1884–1941) und die industrielle Arbeitsschule. Auf dem Weg zu einer pädagogischen und sozio-biologischen „Anthropotechnik“

190

Blonskijs Wirken im Horizont des dialektischen Materialismus

190

Arbeit als pädagogische Kategorie

192

Arbeit in den sozialistischen Zweigen der Reformpädagogik

194

Historische, biographische und werkgeschichtliche Aspekte zu Blonskij

195

Zentrale Konzepte – Über die „Neugestaltung der ganzen Struktur der Schule“

200

Zur Struktur der Erziehung und Bildung

201

Erziehungsziel: der „Arbeiter-Philosoph“

202

Die vorschulische Erziehung

202

Die Robinsonade „im Sommer des ersten Jahres“ vor Beginn der Arbeitsschule der ersten Stufe

203

Die „Schule der ersten Stufe“ bzw. die „Elementar-Arbeitsschule“

204

Die „Schule der zweiten Stufe“

205

Erziehung und Schule unter den Prämissen einer utopischen gesellschaftspolitischen Vision

206

„Die Arbeitsschule erzieht … einen Narodnik bis in die Knochen, der das Volk kennt und liebt“

207

Das vollständig emanzipierte Subjekt – ein Widerspruch in sich selbst

209

Epilog zur Aktualität der Blonskij’schen anthropotechnischen Vision

210

10 Zusammenfassung, Diskussion, Fazit: Die Erziehung des Kindes als Werkzeug der Evolution

212

Zum Menschen- und Weltbild – über die politische und pädagogische Dimension transzendental-normativer Bestimmungen

212

Surrogate des Heiligen in anderen Erziehungskonzeptionen

216

Zur Notwendigkeit, Möglichkeit und Form diskursiver, symbolgestützter Verständigung in Politik, Pädagogik und bezüglich spiritueller Praxis

218

Zur Ambivalenz der Reformpädagogik

222

Zur Erziehungssituation in der „Alten Erziehung“

225

Die „Neue Erziehung“ im Vergleich – Erziehung in der Botmäßigkeit einer transzendenten Kontrollmacht und Vorschrift

226

11 Epilog – als Hommage an Pico della Mirandola

230

Literaturverzeichnis

234

Rückumschlag

242